Sektorprogramm
Rohstoffe und Entwicklung
Minenfahrzeuge

13.07.2022 Online-Veranstaltung „Carbon emissions reduction in mining supply chains: Approaches and Best Practices

Um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, müssen Länder auf der ganzen Welt ihre Treibhausgasemissionen reduzieren. Derzeit gehört der Bergbausektor zu den größten Emittenten mit einem Reduktionspotenzial entlang der Lieferkette, zum Beispiel durch den Einsatz erneuerbarer Energien im Bergbau und in der Verarbeitung. Am 13. Juli 2022 fand eine virtuelle Veranstaltung statt, auf der Ansätze und bewährte Verfahren zur Verringerung der Kohlendioxidemissionen im Bergbausektor diskutiert wurden.

Die Veranstaltung war Teil einer Reihe, die vom GIZ Sektorprogramm Rohstoffe und Entwicklung (Externer Link) in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Chinesischen Zentrum für nachhaltige Entwicklung (Externer Link) (Sino-German Center for Sustainable Development, CSD), der Chinesischen Handelskammer für Import und Export von Metallen, Mineralen und Chemikalien (Externer Link) (China Chamber of Commerce of Metals, Minerals & Chemicals Importers & Exporters, CCCMC) und mit Unterstützung der Responsible Cobalt Initiative (RCI) durchgeführt wird. Wie Herr Zhonghui Liu (Stellvertretender Vorsitzender von CCCMC) in seiner Begrüßungsrede betonte, bietet die Veranstaltungsreihe eine Plattform für den Dialog und das gegenseitige Verständnis zwischen den Akteuren in Europa, China und den Bergbauländern, um verantwortungsvollere Rohstofflieferketten zu erreichen.

© GIZ

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Perrine Toledano (Leiterin des Bereichs Bergbau und Energie am Columbia Center on Sustainable Investment (Externer Link)) erläuterte, wie Emissionen an Minenstandorten wirksam reduziert werden können. Demnach entstehen die meisten Emissionen an Minenstandorten während der Förder- und Zerkleinerungsprozesse. Um die Emissionen zu minimieren, schlug sie vor, die Energieeffizienz zu erhöhen, die Betriebsabläufe zu elektrifizieren und verstärkt erneuerbare Energien zu nutzen, um fossile Energie zu ersetzen.

Lihui Sun, Direktor der Entwicklungsabteilung von CCCMC, veranschaulichte in seinem Vortrag die wechselseitigen Auswirkungen des Klimawandels und der Bergbauindustrie. Er betonte, dass die Bewältigung der Risiken des Klimawandels nicht nur für die Entwicklung der Wirtschaft, sondern auch für den Schutz der Umweltrechte, die in dem im September 2021 veröffentlichten Nationalen Aktionsplan für Menschenrechte in China ausdrücklich hervorgehoben wurden, von entscheidender Bedeutung sei.

Shixing Wang, technischer Experte für Kohlendioxidhöchstwerte und -neutralität bei der Aluminum Corporation of China (Externer Link) (Chinalco), berichtete über die Maßnahmen, die der Konzern auf Managementebene ergriffen hat, um seine Kohlenstoffemissionen zu reduzieren. Als eines der führenden Unternehmen in der Aluminiumindustrie hat Chinalco sich das Ziel gesetzt, den Höchstwert der Kohlenstoffemissionen im Jahr 2025 zu erreichen und bis 2035 eine Reduzierung um 40 % zu erzielen. Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, wurden 2021 sowohl technische Pläne als auch Aktionspläne für das Erreichen des Emissionsmaximums und die Neutralisierung der Emissionen angekündigt.

Unter den verschiedenen Maßnahmen, die zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen in der Nichteisenmetallindustrie ergriffen werden können, sei sowohl die Begrenzung der Gesamtkapazität als auch die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien von entscheidender Bedeutung, sagte Huaiguo Wang, stellvertretender Direktor der Abteilung für Wissenschaft und Technologie der China Nonferrous Metals Industry Association, in seinem Vortrag. Abgesehen von den technologischen Innovationen gebe es noch mehr zu tun, wie z.B. die Entwicklung von industriellen Umsetzungsplänen zur Erreichung von Kohlenstoffhöchstwerten und -neutralität sowie die Förderung des Dialogs und der Zusammenarbeit zwischen China und anderen Ländern zum Austausch bewährter Verfahren.

Der Beitrag von Dr. Peter Schniering, Future Cleantech Architects gGmbH (Externer Link), konzentrierte sich auf die Möglichkeiten der erneuerbaren Energien zur Dekarbonisierung kritischer Schritte in der Wertschöpfungskette der Rohstoffindustrie. Er bezog sich im Wesentlichen auf drei Dinge (1) erneuerbare Energieerzeugung und -speicherung vor Ort, (2) Elektrifizierung von Transportfahrzeugen und (3) Dekarbonisierung der Schifffahrt. Er warf auch die Frage nach alternativen Mineralen für Produkte auf, um Emissionen zu reduzieren und Recycling stärker zu fördern.

Johannes Lohmeyer, Berater bei der GIZ, wies auf das besondere Risiko hin, dem ressourcenreiche Entwicklungsländer im Zuge des Klimawandels ausgesetzt sind. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) engagiert sich das GIZ-Sektorprogramm Extraktive Rohstoffe und Entwicklung in Projekten zur Emissionsminderung im Bergbau. Zum Beispiel durch die Unterstützung des „Climate Smart Mining“-Ansatzes der Weltbank, der darauf abzielt, den ökologischen und klimatischen Fußabdruck des Bergbaus zu minimieren. Darüber hinaus hat die GIZ eine Studie mit dem Titel „The Renewable Power of the Mine (Externer Link)“ durchgeführt, die sich mit Ansätzen und best practices für den Einsatz erneuerbarer Energien im Bergbau weltweit befasst (hier (Externer Link) finden Sie die Zusammenfassung auf Chinesisch).

Du Shitao vom Deutsch-Chinesischen Zentrum für nachhaltige Entwicklung betonte in ihrem Schlusswort die Relevanz der Veranstaltung für alle Beteiligten und regte an, die Diskussion weiterzuführen.

Die Bedeutung der Emissionsreduzierung entlang der Rohstofflieferkette wurde während der Veranstaltung aus verschiedenen internationalen Perspektiven deutlich. Ein internationales Publikum aus verschiedenen Stakeholder-Gruppen spiegelte großes Interesse an dem Thema wider.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Johannes Lohmeyer (Externer Link) oder Rosalie Seppelt (Externer Link).