Sektorprogramm
Rohstoffe und Entwicklung
TAJO ALPAMARCA ANTAMINA

Das Sektorprogramm „Rohstoffe und Entwicklung“

Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wird das Sektorprogramm „Rohstoffe und Entwicklung“ von der „Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe“ (BGR) und der „Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit“ (GIZ) gemeinsam umgesetzt.

Der Rohstoffsektor kann zur wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes beitragen. Denn ein gut geführter Rohstoffsektor ermöglicht Staatseinkünfte, die der gesamten Bevölkerung von Nutzen sind. Gleichzeitig ermöglicht er den Aufbau von Infrastruktur und die Schaffung neuer Arbeits- und Ausbildungsplätze, vor allem in der Zuliefer- und Weiterverarbeitungsindustrie. Parallel wird der Aufbau sekundärer Wirtschaftssektoren begünstigt und somit eine Basis für ein nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum geschaffen. Hierin liegt die entwicklungspolitische Bedeutung des Rohstoffsektors.

Angesichts dieses Potenziales hat sich eine zunehmende Zahl an Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit das Ziel gesetzt, vom eigenen Rohstoffreichtum verstärkt zu profitieren. Dabei ist die umfassende Verankerung von Nachhaltigkeitsstrategien in der internationalen Rohstoffpolitik von entscheidender Bedeutung. Dies betrifft in erster Linie die Implementierung von guter Regierungsführung, leistungsfähige (Finanz-)Institutionen und Transparenz sowie die Bekämpfung von Korruption. Auch müssen ökologische und soziale Wirkungen berücksichtigt werden. Für den Aufbau eines wirkungsvollen Rohstoffsektors ist zudem ein gutes Zusammenspiel zwischen staatlichen Institutionen, dem Privatsektor und zivilgesellschaftlichen Organisationen der Schlüssel. Staatliche Institutionen müssen in der Lage sein, den Rohstoffsektor zu steuern und zu kontrollieren, damit Rohstoffunternehmen rechtliche Bestimmungen einhalten und Abgaben fristgerecht entrichten. Diese Maßnahmen führen gleichzeitig zu einem verbesserten Investitionsklima und erleichtern damit die Entstehung oder Stärkung der weiterverarbeitenden Industrie im eigenen Land. Zusätzlich nimmt die Zivilgesellschaft eine zentrale Rolle ein, indem sie die vom Bergbau betroffene Bevölkerung unterstützt, Transparenz fördert, sowie Umwelt- und Sozialrisiken in Rohstofflieferketten adressiert.

Vor diesem Hintergrund unterstützt das Sektorprogramm „Rohstoffe und Entwicklung“ neben seiner themenbezogenen Arbeit das BMZ in der Politikberatung dabei, die nationale und internationale entwicklungspolitische Agenda im Rohstoffsektor durch eigene Impulse und Innovationen mitzugestalten. Die Politikberatung berät das BMZ kontinuierlich und umfassend zu rohstoffwirtschaftlichen und -politischen Fragen. Dazu gehört die fachliche Unterstützung der Bundesregierung bei der Positionierung in internationalen Dialogen, Initiativen und Institutionen und deren Mitgestaltung. Zudem vertritt sie die deutsche Entwicklungszusammenarbeit im Rohstoffsektor in der deutschen entwicklungspolitischen Akteurslandschaft. Damit leistet die Politikberatung im BMZ einen Beitrag zur Vorbereitung, Steuerung und Vermittlung entwicklungspolitischer Entscheidungen im Rohstoffsektor. Die Politikberatung verfolgt das Ziel, Fachbeamte:innen und Politiker:innen über das Umfeld und die Auswirkungen politischer Entscheidungen in diesem Feld fachlich aktuell und politisch sensibel zu informieren.