Sektorprogramm
Rohstoffe und Entwicklung
artisanaler Goldarbeiter

18.11.2022 „Zertifizierungen und Standards im Goldsektor“ – Das Sektorvorhaben der BGR richtete den 8. Workshop zu „Verantwortungsvollem Gold“ aus

Am 8. November 2022 fand der achte Workshop der Veranstaltungsreihe „Verantwortungsvolles Gold“ zum Thema „Zertifizierungen und Standards im Goldsektor“ statt. Das Sektorvorhaben Rohstoffe und Entwicklung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR (Externer Link)) organsiert die Veranstaltungsreihe im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ (Externer Link)) seit 2018.

Das Sektorvorhaben „Rohstoffe und Entwicklung“ der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR (Externer Link)), gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ (Externer Link)), richtete am 8. November 2022 zum achten Mal die Veranstaltungsreihe „Verantwortungsvolles Gold“ aus. 50 Personen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Entwicklungszusammenarbeit nahmen an der Veranstaltung teil.

Das Thema des Workshops waren Zertifizierungen und Standards im Goldsektor. Dr. Philip Schütte von der BGR thematisierte in seinem Vortrag Standards im artisanalen und industriellen Goldbergbau. Er erläuterte, dass Standards im industriellen Goldbergbau überwiegend bei Großproduzenten Berücksichtigung finden. Laut Daten der London Bullion Market Association (LBMA) werden hingegen nur etwa ein Prozent der globalen Goldproduktion im Kleinbergbau zertifiziert beziehungsweise als solches registriert. Dr. Felix Hruschka von der Alliance for Responsible Mining (ARM) stellte das Gütesiegel Fairmined vor. ARM zertifiziert Kleinbergbauorganisation, die Gold nach spezifischen Sozial- und Umweltkriterien produzieren, garantiert Mindestpreise für die Abnahme und lizensiert weitere Lieferketten-Akteure. Als „Fairmined Gold“ wird jenes Gold bezeichnet, das entlang der gesamten Lieferkette nach den Regeln des Fairmined Standards produziert, gehandelt, geschieden oder verarbeitet wird.

In einer anschließenden Diskussionsrunde berichteten Johanna Schoemaker (Quite quiet), Jan Goos (Goldaffairs), Claudia Schindler (noën), Markus Staub (Fairtrade Max Havelaar Stiftung Schweiz) und Desirée Binternagel (Fairever) über ihre praktische Arbeit mit Gold aus dem zertifiziertem Kleinbergbau. Ein klarer Vorteil sei, dass Gold aus nachprüfbaren Quellen einen Beitrag zu lokaler Entwicklung in den Abbauregionen leisten könne. Als herausfordernd in ihrer Arbeit betrachten sie den hohen administrativen Aufwand, den kleine Unternehmen zu bewältigen haben sowie die Kosten, die Kleinbergbauorganisation für ihre Lizensierung aufbringen müssen. Für die verantwortungsvolle Gestaltung von Gold-Lieferketten betonten sie die Relevanz, Lieferketten-Akteure unabhängig zu auditieren. Zukünftig könne eine stärkere Vernetzung von in Deutschland lizensierten Unternehmen die Sichtbarkeit von Gold aus dem zertifizierten Kleinbergbau insgesamt erhöhen.

Der nächste Workshop der Veranstaltungsreihe „Verantwortungsvolles Gold“ findet im Mai 2023 zum Thema illegale Goldströme statt. Die Teilnahme ist kostenlos und steht allen Interessierten offen.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Dr. Alexandra Bechtum (Externer Link).