Sektorprogramm
Rohstoffe und Entwicklung
ASM-Arbeiterin in Sierra Leone

21.06.2023 Internationaler Tag der Frauen im Bergbau: Geschlechtergerechtigkeit in der Energiewende vorantreiben

Der steigende Rohstoffbedarf für die Energiewende macht es notwendig, soziale Dimensionen des Rohstoffsektors in den Blick zu nehmen. Frauen und marginalisierte Gruppen sind besonders von den negativen Auswirkungen des Rohstoffabbaus betroffen. Der Internationale Tag der Frauen im Bergbau am 15. Juni beleuchtet die Schnittstelle zwischen Frauen, Bergbau und der Energiewende.

Die Multi-Stakeholder-Gruppe Women's Rights and Mining (WRM) organisierte kürzlich zwei Veranstaltungen zu Gender und Bergbau. Derzeit stellt das Sektorvorhaben „Rohstoffe und Entwicklung“ (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das Sekretariat der WRM. Die Initiative arbeitet mit Regierungen, der Zivilgesellschaft und Unternehmen zusammen, um Geschlechtergerechtigkeit im Bergbau voranzutreiben und die Rechte von Frauen in Rohstofflieferketten zu verankern.

Wie lässt sich Geschlechtergerechtigkeit in der Energiewende sicherstellen?

OECD Partner Session "Wie lässt sich Geschlechtergerechtigkeit in der Energiewende sicherstellen?" mit Alice Vanni (Italpreziosi), Joanne Lebert (Impact Transform), Barbara Dischinger (International Women in Mining), Sophie Kwizera (Action Aid) und Marga Veeneman (Niederländisches Außenministerium).

OECD Partner Session "Wie lässt sich Geschlechtergerechtigkeit in der Energiewende sicherstellen?" mit Alice Vanni (Italpreziosi), Joanne Lebert (Impact Transform), Barbara Dischinger (International Women in Mining), Sophie Kwizera (Action Aid) und Marga Veeneman (Niederländisches Außenministerium).

Beim OECD-Forum zu verantwortungsvollen Rohstofflieferketten in Paris organisierte WRM am 27. April 2023 eine Partner Session mit dem Titel „Wie lässt sich Geschlechtergerechtigkeit in der Energiewende sicherstellen?“. In der Veranstaltung ging es um die negativen Auswirkungen im Bergbau, von denen für Frauen unverhältnismäßig stark betroffen sind. Dazu zählen limitierte Beschäftigungsmöglichkeiten, sexuelle Übergriffe und Gewalt sowie Umweltauswirkungen durch Bergbau auf die Wasser-, Boden- und Luftqualität. Die Panelist*innen aus Regierungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und der Industrie betonten die Relevanz von Gender und Intersektionalität für eine gerechte Energie- und Verkehrswende, da hierdurch sichergestellt wird, dass die Bedürfnisse, Erfahrungen und Perspektiven aller Menschen, unabhängig von Geschlecht, Ethnie, sozialer Schicht und anderen Dimensionen, berücksichtigt werden, um eine inklusive und nachhaltige Transformation zu ermöglichen.

Was bedeutet die Energiewende für Frauen und marginalisierte Gruppen, die in Rohstoffabbaugebieten leben?

Am Vortag zum „BMZ High-Level Forum on Mineral Supply Chains“ fand in Berlin eine weitere Veranstaltung zu geschlechtsspezifischen Dimensionen von Bergbau und der Energiewende statt. Das Side Events „Breaking Ground: Exploring the Gendered Impact of the Energy Transition on Mining Communities“ am 31. Mai 2023 wurde gemeinsam von WRM und dem Intergovernmental Forum on Mining, Minerals, Metals, and Sustainable Development (IGF) organisiert.

Side Event "Breaking Ground: Exploring the Gendered Impact of the Energy Transition on Mining Communities" mit Moderator Nicolas Maennling (GIZ MinSus) und den Speakerinnen Joanne Lebert (Impact Transform), Ege Tekinbas (IGF) und Angela Langenkamp (GIZ).

Side Event "Breaking Ground: Exploring the Gendered Impact of the Energy Transition on Mining Communities" mit Moderator Nicolas Maennling (GIZ MinSus) und den Speakerinnen Joanne Lebert (Impact Transform), Ege Tekinbas (IGF) und Angela Langenkamp (GIZ).

Die Teilnehmenden hoben die Chancen und Herausforderungen von Frauen im Rohstoffsektor hervor. Bergbau hat das Potenzial zur wirtschaftlichen Stärkung, Existenzsicherung und wirtschaftlichen Selbstbestimmung von Frauen beizutragen. Dies steigert insgesamt die Resilienz von Anrainergemeinden in Bergbauregionen. Ein wichtiger Ansatz, um diese Elemente zu stärken, ist die feministische Entwicklungspolitik. Die Diskussion zeigte Beispiele feministischer Entwicklungspolitik Kanadas und Deutschlands auf. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass geschlechterspezifische Analysen und Daten notwendig seien, um wirksame Politiken und Regulierungen im Rohstoffsektor zu verabschieden.

Die Veranstaltungen betonen, wie wichtig es ist, den Bergbau für die Energiewende geschlechtsspezifisch zu betrachten. Mit dem Ansatz der feministischen Entwicklungspolitik (Externer Link) spielt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Geschlechtergerechtigkeit im Rohstoffsektor. Es gilt, die Rechte, Ressourcen und Repräsentation von Frauen und marginalisierten Gruppen gezielt zu stärken und die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen im Rohstoffsektor zu fördern.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Mayely Müller (Externer Link).