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Rohstoffe und Entwicklung

Wasser und Bergbau Beitrag zum Thema Wasser und Bergbau

Dr. Sven Renner war zu diesem Thema mit Vorträgen und in einer Paneldiskussion auf der größten kolumbianischen Bergbaumesse Feria Minera und bei EXPOAGUA in Lima, Peru vertreten. Aspekte der Wassereffizienz im Bergbau und typischer Konfliktursachen standen dabei im Vordergrund.

Insbesondere der Metallbergbau benötigt substanzielle Mengen Wasser für die Aufbereitung der Erze. Wasser wird aber auch zur Entwässerung der Grube entnommen, wenn diese unter den Grundwasserspiegel reicht. Die Entnahmen können bei größeren Betrieben mehrerer tausend Liter pro Sekunde erreichen. Auch wenn die Bergbauindustrie im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen, wie der Landwirtschaft äußerst Wassereffizient arbeitet, haben die Wasserentnahmen auf lokaler Ebene erhebliche Auswirkungen.

Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVPs) sind in den meisten Ländern Teil des Genehmigungsverfahrens für Neuvorhaben im Bergbau. Der Wasserentnahme kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, denn zahlreiche Bergbaukonflikte sind Wasserkonflikte. Oft geht es um kollidierende Interessen an der Nutzung von Grundwasserressourcen für die Trinkwasserversorgung (trockenfallende Brunnen im Umland), für die Landwirtschaft oder den Naturschutz.

Trotz der sensiblen Problematik ist gerade die Folgeabschätzung der Wasserentnahme ein besonders ausgeprägter Schwachpunkt in den UVPs. Die im Rahmen der UVPs vorgelegten Rechenmodelle haben in der Regel eine zu schwache Datengrundlage, um Wirkungen der Wasserentnahme in den oft komplexen natürlichen Systemen zu prognostizieren. Auf Seiten des Staates fehlen in den Behörden zudem meist die Kapazitäten für eine fundierte Aufsicht und Kontrolle. Hier besteht in vielen Ländern mit signifikanter Bergbauindustrie erheblicher Nachholbedarf.

Eine fehlerlose Folgeabschätzung von Wasserentnahmen dieser Größenordnung wird es aber auch mit verbesserten Daten und leistungsfähigen Institutionen nicht geben. Um mit den langfristigen Unabwägbarkeiten umzugehen, kann das gemeinsame Monitoring und Wassermanagement durch alle betroffenen Nutzer im Rahmen einer Water Stewardship ein Lösungsweg sein.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte eine*n der BGR-Kolleg*innen (Externer Link).