Illegale Finanzströme Follow the money: Toolkit macht illegale Finanzströme im Goldsektor für Regierungen sichtbar
Das Handbuch „Follow the Money: Financial Flows linked to Artisanal and Small-Scale Gold Mining (Externer Link)“ wurde von der „Global Initiative against Transnational Organized Crime“, dem „GIFF Project (Externer Link)“ und den GIZ-Projekten „Rohstoffe und Entwicklung“ und „Bekämpfung Illegaler Finanzströme“ veröffentlicht. Mitte März stellte die Gründerin des „GIFF Project“, Estelle Levin, das Handbuch vor und diskutierte dessen Ergebnisse und Empfehlungen mit Fachleuten.
Rund 16% des weltweit abgebauten Goldes stammt aus dem Kleinbergbau. Damit schafft er eine Existenzgrundlage für Millionen von Menschen, insbesondere in den am wenigsten entwickelten Ländern. Durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und als Einnahmequelle für Regierungen leistet der Wirtschaftszweig einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der jeweiligen Länder. Gleichzeitig beinhaltet Kleinbergbau im Goldsektor das erhebliche Risiko krimineller Ausbeutung durch eine Reihe unterschiedlicher Akteure. Diese reichen von Goldankäufern, die kleinere Mengen an Gold illegal über die Grenze schmuggeln, bis hin zu terroristischen Gruppierungen, die direkt in Abbau und Schmuggel sowie in die Verschleierung der Herkunft des Goldes involviert sind. Illegale Finanzströme sind das Resultat solcher Aktivitäten.
Die Bekämpfung illegaler Finanzströme und die Formalisierung des Kleinbergbaus im Goldsektor sind daher wichtige Anliegen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und stellen eines der Ziele des vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) verabschiedeten Marshall-Plans für Afrika dar. Die Formalisierung des Kleinbergbaus im Goldsektor würde nicht nur zu einer verbesserten Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards führen und kriminelle Ausbeutung verringern, sondern darüber hinaus die Steuereinnahmen der betroffenen Länder erhöhen. Dies würde wiederum höhere Investitionen in Gesundheit, Bildung, Justizwesen, Sicherheit und Infrastruktur ermöglichen.
Das Toolkit versetzt die beteiligten Akteure in die Lage, illegale Finanzströme im Rahmen des Kleinbergbaus im Goldsektor zu identifizieren und zu verstehen, auf welche Weise sie eine Formalisierung des Sektors beeinträchtigen. Das Instrument kann auf unterschiedliche Rohstoffe angewandt werden, in denen der Kleinbergbau eine Rolle spielt wie z.B. Diamanten oder Edelsteine. Das Toolkit richtet sich sowohl an Regierungen als auch an Entwicklungsagenturen, NGOs und Unternehmen.
Die Fallstudie „Follow the Money: Financial Flows linked to Artisanal and Small-Scale Gold Mining in Sierra Leone – A Case Study“ wandte das Toolkit auf den Kleinbergbau im Goldsektor in Sierra Leone an, welchem eine hohe wirtschaftliche Bedeutung zukommt. Der Formalisierung des Sektors, und damit sein entwicklungspolitischer Wert, werde jedoch durch illegale Finanzströme erheblich behindert. Die Fallstudie schließt mit Empfehlungen für zukünftige politische Maßnahmen.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an eine*n der GIZ-Kolleg*innen (Externer Link).