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10.05.2021 5. Workshop der Veranstaltungsreihe „Verantwortungsvolles Gold in Deutschland“
Die sozialen und ökologischen Risiken der Goldproduktion sind in in der deutschen Öffentlichkeit vergleichsweise unbekannt. Verantwortungsvolles Gold ist in Deutschland bislang ein Nischenprodukt. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die verantwortungsvolle Produktion von Gold in den Partnerländern auf verschiedene Weisen. Im Rahmen der bilateralen und regionalen Zusammenarbeit werden Umwelt- und Sozialstandards für einen verantwortungsvollen Goldbergbau eingeführt und Bergbaubehörden darin gestärkt, ihre Aufsichtspflicht besser wahrzunehmen. Das Sektorprogramm „Rohstoffe und Entwicklung“ unterstützt das BMZ den Informations- und Erfahrungsaustausch, sowie die Vernetzung von Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und der Entwicklungszusammenarbeit zum Thema verantwortungsvolles Gold. Auch die European Partnership for Responsible Minerals (EPRM), in der Deutschland vertreten durch das BMZ seit 2020 Mitglied ist, fördert weltweit Pilotprojekte, u.a. zum artisanalen Goldbergbau (Projektübersicht hier (Externer Link)).
Das Sektorprogramm der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) richtete am 05. Mai 2021 nun bereits zum fünften Mal einen Workshop rund um das Thema verantwortungsvolles Gold aus. Aufgrund der COVID-19 Pandemie fand der Workshop virtuell als Webinar statt. An dem Workshop nahmen insgesamt 52 Personen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft teil.
Auch dieses Mal gab es wieder mehrere Vorträge, die sich aus verschiedenen Perspektiven mit dem Thema verantwortungsvolles Gold beschäftigten. Uwe Näher, ein kürzlich aus der Demokratischen Republik Kongo zurückgekehrter Mitarbeiter der BGR gewährte Einblicke in seine Projektarbeit vor Ort im Goldkleinbergbau. In einem weiteren Vortrag stellte die Zoologische Gesellschaft Frankfurt ihre Perspektive auf Goldbergbau im Amazonas vor. Der Vortrag warf ein kritisches Licht auf die Goldproduktion im Amazonas, da vor allem die illegale, alluviale Goldgewinnung wesentlich zum Verlust von Biodiversität und zur Beschleunigung des Klimawandels vor Ort beiträgt, sowie die Existenz von indigenen Gemeinschaften bedroht.
Außerdem wurde ein Projekt zur Erstellung von Lehrmaterialien zum Thema verantwortungsvolles Gold vorgestellt. In Zusammenarbeit mit Unternehmen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Behörden erstellt die BGR ein Materialien-Set zur Verwendung in der beruflichen Goldschmiedeausbildung. Zentrales Element sind Erfahrungsberichte von Goldschmiedebetrieben, die bereits verantwortungsvolles Gold zur Herstellung von Schmuck verwenden. Vierzehn Unternehmen und Organisationen sagten zu, sich zukünftig an der Erstellung von Lehrmaterialien zu beteiligen. Des Weiteren wurde die zukünftige organisatorische Entwicklung der Veranstaltungsreihe thematisiert. Das Interesse der Teilnehmenden an der Fortsetzung des Formats ist groß. Zukünftig sind weitere Veranstaltungen im halbjährlichen Rhythmus geplant. Viele Teilnehmende signalisierten auch Interesse zukünftig Hybridveranstaltungen durchzuführen, um mehr Menschen die Möglichkeit zu geben, sich virtuell zu Vor-Ort-Veranstaltungen zuzuschalten.
Das nächste Treffen wird am 6. Oktober 2021 stattfinden. Die Teilnahme ist kostenlos und steht allen Interessierten offen.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Thomas Grupp