Gleichberechtigung der Geschlechter Special Video Serie „Gender Equality in Mining“
„Es gibt genauso viele CEOs mit dem Namen Andrew, wie es Frauen in den Top 100 Bergbauunternehmen gibt.“
Die Bergbaubranche wird traditionell mit schwerer, körperlicher Arbeit verbunden. Allerdings machen Frauen vor allem im artisanalen und Kleinbergbausektor bereits zwischen einem Drittel bis zur Hälfte aller Beschäftigten aus. Trotzdem bekommen Frauen und Mädchen die negativen Auswirkungen des Bergbaus überproportional stark zu spüren und profitieren gleichzeitig weniger von positiven Effekten. Die strukturelle Geschlechterungleichheit im Bergbausektor untergräbt nicht nur die Rechte der Frauen, sondern auch das Entwicklungspotenzial des gesamten Sektors. Die Stärkung von Frauen und Mädchen ist einer der besten Wege, um positive wirtschaftliche und integrative Ergebnisse der nachhaltigen sozialen Entwicklung zu erreichen. Ein Großteil der Akteur*innen im Sektor beschäftigt sich jedoch noch immer nicht speziell mit Genderthemen. Wenige Institutionen zeigen Interesse an der Thematik oder behandeln Gender allenfalls als Add-On. Dem versucht das Sektorprogramm Rohstoffe und Entwicklung (RuE) durch interaktive Methoden und dem Aufzeigen von Potenzialen entgegenzuwirken.
Aus diesem Grund hat das Sektorprogramm Rohstoffe und Entwicklung im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Entstehung der kürzlich erschienenen High Grade Media Special Video-Serie „Gender Equality in Mining“ unterstützt. High Grade Media (Externer Link) ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Großbritannien, die Video-Interview-Serien mit Bezug zur Rohstoffbranche produziert. In der aktuellen Video Serie werden Frauen und Männer aus unterschiedlichen Bereichen (Unternehmen, Zivilgesellschaft und Wissenschaft), die mit der Bergbauindustrie in Beziehung stehen, über ihre Erfahrungen zur Gleichberechtigung der Geschlechter in der Branche interviewt.
Das verlinkte Video stellt einen Zusammenschnitt der einzelnen Videos dar.
Einer der Interviewten ist David Prager (Externer Link), der die Abteilung Global Corporate Affairs des weltweit größten Diamantenproduzenten und -händlers De Beers führt. Er macht deutlich: „Wenn die Industrie auf ihrem derzeitigen Kurs bleibt, werden wir in 202 Jahren die Geschlechterparität erreichen“. Das muss jedoch nicht sein. Bei den Unternehmen könne durch Anreize Aufmerksamkeit für das Thema geschaffen werden. Als ein Beispiel gibt er an, dass ein diversifiziertes Team zu einer Erhöhung der Kreativität und somit Produktivität des Unternehmens führe. Sobald es um Erhöhung des wirtschaftlichen Profits geht, würden viele Unternehmen hellhörig werden. Caroline Ngonze (Externer Link) vom United Nations Development Programme (UNDP) erwähnt hingegen, dass sich die Lage für Frauen in einigen afrikanischen Ländern bereits deutlich verbessert habe, aber die Herausforderungen, wie eine faire Entlohnung oder die Überwindung soziokultureller Normen, nach wie vor groß seien. Zudem zählt sie Maßnahmen auf, wie der Frauenanteil im Bergbau erhöht werden könne. Ein Beispiel sei die Förderung der Ausbildung der Frauen in naturwissenschaftlichen oder ingenieurstechnischen Fächern. Auch Glynn Cochrane (Externer Link) von der University of Queensland schließt sich dem Argument an: „Die Unternehmenskultur muss viel integrativer sein, sie muss viel attraktiver für Frauen sein, sie muss etwas sein, bei dem sie das Gefühl haben, gerne mitzumachen und dabei zu bleiben (...).“
Durch die Video-Serie soll verdeutlicht werden, inwieweit der Bergbau sich auf Frauen als Mitglieder in den Gemeinden und Frauen als Teil der Belegschaft oder Führung im Bergbausektor auswirkt. In diesem Kontext wird auch auf die Herausforderungen und die Möglichkeiten eingegangen, mit denen Frauen in der Branche konfrontiert sind. Das Ziel der Video-Serie ist es, ein stärkeres Bewusstsein für das Thema Geschlechtergerechtigkeit in der Bergbaubranche zu schaffen, um die Kluft zwischen den Geschlechtern zu schließen. Weitere Interviewpartner*innen sind Katie Heller (Externer Link) von der International Finance Corporation (IFC) der Weltbank, Gavin Hilson (Externer Link) von der University of Surrey, Gladys Smith (Externer Link) sowie Gillian Davidson (Externer Link), die u.A. im Vorstand von International Women in Mining sitzt (IWiM).
Für weitere Informationen, wenden Sie sich bitte an Lisa Stellner (Externer Link).