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Rohstoffe und Entwicklung

Klimasensibler Bergbau Climate Smart Mining Facility der Weltbank als Startpunkt für klimasensiblen Bergbau

Am 1. Mai hat die Weltbank in Washington DC die Climate-Smart Mining Facility (Externer Link) offiziell vorgestellt. Es ist der erste Treuhandfonds, der Projekte unterstützt, die sich mit nachhaltigem Abbau von Mineralen beschäftigen und gleichzeitig die durch den Bergbau hervorgerufenen Auswirkungen des Klimawandels einschränken. Die Schwerpunkte des Fonds liegen auf: (1) der Förderung einer umwelt- und klimafreundlicheren Gewinnung und Verarbeitung von Mineralen und Metallen in 12 Fokusbereichen; (2) der Unterstützung ressourcenreicher Entwicklungsländer um von der steigenden Nachfrage nach Mineralen und Metallen zu profitieren, bei gleichzeitiger Sicherstellung einer klimafreundlichen Gestaltung des Bergbausektors vor dem Hintergrund der Ziele des Pariser Klimaabkommens.

Nicht zuletzt durch die 2017 veröffentlichte Studie „The Growing Role of Minerals and Metals for a Low-Carbon Future (Externer Link)“ der Weltbank wurde festgestellt, dass eine kohlenstoffarme Zukunft wesentlich mineral-intensiversein wird als ein „business as usual“-Szenario. Die weltweite Nachfrage nach strategischen Mineralen wie Lithium, Graphit und Nickel wird bis 2050 voraussichtlich um 965%, 383% bzw. 108% steigen. Dies geht aus den aktualisierten Prognosen (Externer Link) der Weltbank aus dem Jahr 2018 hervor, die auf der Annahme beruhen, dass das Pariser Abkommen umgesetzt wird. Die wachsende Nachfrage nach Mineralen und Metallen bietet zwar eine Chance für mineralstoffreiche Entwicklungsländer, stellt jedoch auch eine Herausforderung dar: Ohne klimafreundliche Bergbaupraktiken werden die negativen Auswirkungen der Bergbauaktivitäten zunehmen, die Klimabilanz belasten und umliegende Gemeinden sowie die Umwelt beeinträchtigen.

Der eingerichtete Multi-Geber-Treuhandfonds wird mit Entwicklungsländern und Schwellenländern zusammenarbeiten, um nachhaltige und verantwortungsbewusste Strategien und Praktiken in der gesamten mineralischen Wertschöpfungskette umzusetzen. Die Facility soll den Regierungen auch beim Aufbau eines robusten politischen, regulatorischen und rechtlichen Rahmens helfen, der klimafreundlichen Bergbau fördert und ein günstiges Umfeld für privates Kapital schafft. Die Weltbank strebt ein Fonds-Volumen von 50 Millionen US-Dollar an, das über einen Zeitraum von fünf Jahren bereitgestellt werden soll. Der Fonds konzentriert sich auf Aktivitäten zu vier Kernthemen: Klimaschutz; Anpassung an den Klimawandel; Schaffung von Marktchancen; Beitrag zur Dekarbonisierung und Verringerung der Materialauswirkungen entlang der Lieferkette kritischer Mineralen, die für saubere Energietechnologien benötigt werden.

Bergbauriesen wie Rio Tinto und Anglo American haben offiziell zugesagt, den Fonds mit einem Betrag von je 1 Million US-Dollar zu unterstützen. JS Jacques, der CEO von Rio Tinto, begründete diesen Schritt damit, dass sein Unternehmen „als Teil der Lösung und nicht als Teil des Problems“betrachtet werden wolle. Auch die Bundesregierung teilt die Einschätzung, dass „Business as usual“ keine Option mehr ist, und hat von Anfang an eine führende Rolle bei der Ausarbeitung der Climate-Smart Mining Strategie übernommen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat den CSM-Ansatz mitentwickelt, der jetzt von internationalen Akteuren aufgenommen wird und die Umsetzung der Agenda 2030 stärkt.

Bausteine des CSM Ansatzes (Externer Link) beinhalten folgende Komponenten:

EXTERNER LINK AUS LINKLIST EINGEFÜGT (Externer Link)

Gonzalo Muñoz, High-Level Champion für die COP25 der chilenischen Regierung, rief in seiner Eröffnungsrede zu konkreten Maßnahmen auf: „Lassen Sie uns die COP25 in Santiago dazu nutzen, eine “Climate Smart Mining Koalition„ zu gründen und ein verbindliches und ehrgeiziges Ziel für den Klimaschutz in der Bergbauindustruie bekannt geben!“. Mit dem Umweltminister Nigerias und dem Minister für Bergbau und Entwicklung Zambias waren auch hochrangige Vertreter aus möglichen CSM-Pilot Ländern anwesend. „Man stehe vor großen Herausforderungen, gerade mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung des Sektors“, so Zambias Bergbau- und Entwicklungsminister. Mehr als 200 Teilnehmende an der Veranstaltung zeigten nicht nur die Bedeutung, sondern auch das besondere Interesse an einem grundlegenden Umdenken im Bergbausektor. „Das Pariser Abkommen einzuhalten ist eine globale Herausforderung, keine reine Bergbau-Herausforderung“, schlussfolgerte Seamus French, CEO von Bulk Commodities von Anglo American.

Für weitere Informationen, wenden Sie sich bitte an Johannes Lohmeyer (Externer Link).