Sektorprogramm
Rohstoffe und Entwicklung

Lokale Wirtschaft verflechten mit dem Bergbau Erkundung der Local Content Potenziale im Kupfergürtel

Das BGR Enterprise around Mining Programm (Externer Link) flechtet den Rohstoffsektor besser ein in lokale Wertschöpfungsketten um dessen typischen Enklave-Charakter zu überwinden. Instrumente beinhalten Studien und Marktanalysen mit dem Ziel die Kluft zwischen Industrie und lokalen Zuliefererbetrieben zu überbrücken und hierdurch lokale Wertschöpfung zu katalysieren. Bisher war es aktiv sowohl im südlichen Afrika (Madagaskar, Mosambik, Südafrika und Sambia), als auch Westafrika (Ghana). Jetzt fokussiert es sich auf den Kupfergürtel.

Der Kupfergürtel ist das bedeutendste Kupferabbaugebiet in Afrika. Er spannt sich auf zwischen der südlichen DR Kongo und dem nördlichen Sambia. Während sich der sambische Bergbau allein auf Kupfer konzentriert produziert die DR Kongo auch signifikante Mengen Kobalt. Letzteres ist ein Nebenprodukt der Kupferproduktion und hat kürzlich enorme Preissteigerungen erfahren im Zuge der steigenden Bedeutung des Schwermetall als Bestandteil von Batterien für Elektrofahrzeuge. Die BGR schätzt die Betriebskosten (OPEX) der Kupfer- und Kobaltminen in der Region auf insgesamt fünfeinhalb Milliarden US-Dollar.

Die BGR reiste jüngst entlang des Kupfergürtels in beiden Ländern, dh nach Lubumbashi, Ndola und Lusaka. Das Sektorvorhaben Rohstoffe und Entwicklung traf sich dort mit Bergbau-Managern und Beschaffungsspezialisten um die Kostenaufteilung zu validieren, die eine wichtige Grundlage des Beschaffungsnachfragemodells bildet. Diese Zahlen sind ausschlaggebend für die Belastbarkeit der Schätzungen für lokale Wertschöpfungspotenziale. Energie ist hierbei die größte Kategorie gefolgt von Treibstoff und Schmiermitteln, Ersatzteilen und operative Ausrüstung, Schwefel und Schwefelsäure, sowie Ausrüstung und Anlageninstanthaltung und –reparatur. Die Kategorien mit dem niedrigsten Volumen sind Telekommunikation und Cyanid.

Lokalisierungsstrategien und Local Content Politiken werden derzeit heiß diskutiert in beiden Ländern. Die DR Kongo hat ein Gesetz zu lokaler Beschaffung verabschiedet, und die sambische Regierung möchte den Rohstoffsektor einspannen um das Land als Teil seiner 2030 Strategie zu industrialisieren. Die Staatsdiener zählen auf den Rohstoffsektor um ihre Länder zu entwickeln. Die DR Kongo verabschiedete ein neues Bergbaugesetz im Februar 2018 inklusive neuer Steuern, und Sambia debattiert ebenfalls neue Steuern um die Staatsschuld zu drücken (Externer Link). Die richtige Balance zu finden ist entscheidend, nicht nur für potenzielle Local Content Politikmaßnahmen als auch die breitere Sektorpolitik. „Wenn die Mine lacht lachen auch die Bergarbeiter“ erzählt uns ein hochrangiger Bergbaumitarbeiter hierzu.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Jakob Eckert (Externer Link) oder Nils Handler (Externer Link).