Veranstaltung: Wasserwerkstatt Nachhaltige Wasserbewirtschaftung in Bergbau- und Bergbaufolgelandschaften
Gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) haben das Sektorprogramm „Rohstoffe und Entwicklung“ und die „Politikberatung Grundwasser“ der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) am 8. und 9. Oktober 2020 die 10. Wasserwerkstatt ausgerichtet. Unter dem Titel „Nachhaltige Wasserbewirtschaftung in Bergbau- und Bergbaufolgelandschaften“ diskutierten die internationalen TeilnehmerInnen verschiedener Fachdisziplinen zwei Tage lang online aktuelle Fragen der Entwicklungszusammenarbeit zum Themennexus Wassergovernance und Bergbau.
Bergbau hat das Potenzial, die Wirtschaft zu stärken und zur lokalen Beschäftigung in ländlichen Gebieten beizutragen. Dies geht jedoch mit sozialen und ökologischen Risiken einher, von denen viele mit Wasserverschmutzung und sich verschärfender Wasserknappheit verbunden sind. Wie Risiken und Nutzen des Bergbaus und der bergbaubezogenen Wassernutzung verteilt werden, berührt Fragen der sozialen Gerechtigkeit, der öffentlichen Gesundheit, der guten Regierungsführung und der ökologischen Integrität. Zusätzlich stellt sich die Frage, welche Governance-Mechanismen vorliegen, um nachteilige Auswirkungen zu mindern. Diesen Fragen wurde in der diesjährigen Wasserwerkstatt nachgegangen.
Teil der Diskussion war auch das Konzept des Water Stewardships, bei dem Bergbauunternehmen eine vorsorgende Verantwortung für die Wasserressourcen der betroffenen Regionen einnehmen. Dieser Ansatz wird allerdings erst von wenigen Vorreitern der Branche praktiziert.
Ebenfalls wurde auf die Rolle von Standards für gute bergbauliche Praktiken in Bezug auf Wassermanagement eingegangen. In Gebieten mit Defiziten in der (Umwelt-)Gesetzgebung bzw. in deren Implementierung, bieten Standards Orientierung für verantwortliches Handeln. Schwachpunkte sind allerdings oft unklare Kriterien, Interessenskonflikte bei der Selbstauskunft und die mangelnde Überprüfung durch unabhängige Stellen und/oder die betroffene Zivilgesellschaft.
Weitere Beiträge befassten sich mit Auseinandersetzungen um Wasser zwischen indigenen Gemeinden und Bergbauunternehmen bzw. staatlichen Stellen, vor allem mit dem Aufeinandertreffen gänzlich unterschiedlicher Auffassungen von Natur, natürlichen Ressourcen und ihrer Nutzung.
Abschließend fand eine Podiumsdiskussion statt, an der BMZ Referat 422, BGR, Germanwatch sowie die Universität Wageningen teilnahmen. Alle PodiumsteilnehmerInnen betonten, dass Zusammenarbeit und Dialog gefördert werden sollten. Gleichzeitig wurde aus den Beiträgen deutlich, dass es nicht nur zwischen den verschiedenen Akteuren unterschiedliche Interessen und Positionen gibt, sondern auch innerhalb der betroffenen Bevölkerungsgruppen, staatlichen Institutionen und Unternehmen.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Hannah Maul (Externer Link).