Klima-sensibler Bergbau Fachveranstaltung: „Erneuerbare Energien im Rohstoffsektor“
Nahezu alle modernen Technologien, die für unseren Lebensstandard und unseren Wohlstand gebraucht werden, sind abhängig von der Bereitstellung von Primärrohstoffen wie Minerale und Metalle. Dies trifft in besonderem Maße auch auf die Technologien der globalen Energie- und Verkehrswende zu und definiert entscheidend die Rolle des Rohstoffsektors bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens. Kupfer für Stromleitungen, Lithium und Kobalt für E-Auto Batterien und Eisenerz für den Stahl in Windkraftanlagen sind nur einige Beispiele hierfür.
Für diese „grünen“ Technologien werden für die nächsten Jahre und Jahrzehnte signifikante Zuwachsraten prognostiziert (Externer Link) und dies weltweit. Dies wiederum bedeutet, dass die Bergbauaktivitäten steigen werden. Insbesondere in Ländern mit schwacher staatlicher Regulierung des Rohstoffsektors, ist dies häufig mit sozialen und ökologischen Problemen behaftet. Um die Gefahr eines Zielkonflikts (grüne Technologien auf Kosten von Umweltzerstörungen und Menschenrechtsverletzungen) zu verhindern, wird ein klima-sensibler Bergbau (Externer Link) benötigt, der es unter Anderem schafft, seine Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Eine Möglichkeit hierzu ist der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien während der Explorationsphase und dem anschließenden Abbau in den Bergwerken. Um diese Möglichkeit zu diskutieren, trafen sich am 2. Juli Vertreter*innen von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in Berlin zur Veröffentlichung der deutschen Version der Studie „Erneuerbare Energien im Rohstoffsektor“. (Externer Link)
Neben dem Hauptautor Nicolas Maennling vom Columbia Center on Sustainable Investment (CCSI), stellten Vertreter der deutschen Firmen juwi AG und CRONIMET Mining Power Solutions zwei Praxisbeispiele vor, da sie bereits erfolgreich Erneuerbare Energien in Bergbauprojekten in Südafrika und Australien implementiert haben.
Zu Beginn der Veranstaltung betonte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen eines Grußwortes die entwicklungspolitische Relevanz des Themas bei der Unterstützung unserer Partnerländer. Im Anschluss an die Präsentationen stellten sich der Autor der Studie sowie die Unternehmensvertreter im Rahmen einer Podiumsdiskussion den vielfältigen Fragen aus dem Publikum.
Neben möglichen Finanzierungsrisiken drehten sich die Diskussionen auch um die Energiegrundversorgung umliegender Gemeinden, die sich bis dato aufgrund mangelnder Regulierung als schwierig darstelle. Fehlende Regulierung wurde auch in Bezug auf die Eigentumsfrage bei den Erneuerbaren Energieanlagen nach dem Ende der Bergbauaktivitäten kritisiert. Der Staat könnte durch klare Gesetzgebung hier Anreize setzen und so beispielsweise das First Mover Problem adressieren. Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass das Interesse da sei, nun müsse es an die konkrete Umsetzung gehen.
Die im Original englischsprachige (Externer Link) Studie wurde aufgrund des großen Interesses bei ihrer Vorstellung auf Veranstaltungen in Toronto, London und Norwegen ins Deutsche und Spanische (Externer Link) übersetzt.
Für weitere Informationen, wenden Sie sich bitte an Johannes Lohmeyer (Externer Link).