„Auf Sand gebaut?“ Sektorprogramm nimmt am Fachgespräch von Engagement Global teil
Engagement Global beschäftigt sich in der entwicklungspolitischen Bildung mit Fragen des nachhaltigen Wirtschaftens und dem Umgang mit natürlich Ressourcen. Sand ist in der Bildungsarbeit ein bisher wenig beleuchtetes Thema. Dementsprechend wurde das Fachgespräch als interdisziplinäre Annäherung an die Sand-Thematik durchgeführt. Im Fokus lagen dabei die Auswirkungen des Sandabbaus in den Ländern des globalen Südens und die Frage, welche Rolle unsere ressourcenintensive Lebensweise spielt. Ziel des Fachgesprächs war es, über fachliche Grenzen hinweg in einen Austausch zu kommen und Lösungsansätze zur Sensibilisierung einer größeren Öffentlichkeit zu identifizieren.
Neben weiteren Akteuren, unter anderem aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, nahm auch das Sektorprogramm „Rohstoffe und Entwicklung“ (SP) der GIZ und der BGR am Fachgespräch teil und lieferte einen vertiefenden Einblick in die Sandproblematik in Indien und Indonesien. Zu dieser Problematik zählen unter anderem illegaler Sandabbau, gravierende ökologische Auswirkungen und gefährliche Arbeitsbedingungen. Des Weiteren sind einige Ansätze zur Lösung der Sandproblematik, die aus der Rohstoffbranche übernommen werden könnten, vorgestellt worden.
Die Environment Protection Agency aus Sierra Leone berichtet, dass die Nachfrage nach Sand, besonders für den Bau von Infrastruktur und Städten, wachse. Der Sandsektor sei in Sierra Leone nicht staatlich reguliert. Das unzureichende Management der Ressource führe zu gewalttätigen Konflikten zwischen Industrie und Kleinbergleuten sowie zu verheerenden Umweltschäden.
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) berichtet, dass UNEP die Sand-Problematik erkannt hat und an der Entwicklung internationaler Richtlinien für Sand arbeitet. Zusätzlich liege ein Fokus auf guter Regierungsführung, beispielsweise durch die Förderung internationale Kooperationen. Neben diesen Maßnahmen müsse es zusätzlich gelingen, die Natursandentnahme zu reduzieren, beispielsweise durch die Verwendung alternativer Baustoffe.
Während sich der Vormittag insbesondere den aktuellen Herausforderungen widmete, wurden am Nachmittag Lösungsansätze diskutiert. Drei Architekten und eine Stadtplanerin berichteten aus Praxis und Wissenschaft. Nachhaltiges Bauen funktioniere, wenn es auch noch nicht ausreichend in der Fläche und Breite des Bauwesens angekommen sei, so das Fazit.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Hannah Maul (Externer Link).