Sektorprogramm
Rohstoffe und Entwicklung
Procurement sign

19.08.2024 Neue Publikation: „Guidance for Disclosure on Human Rights Due Diligence in Mining Sector Procurement“

Eine lokale Beschaffung der Bergbauindustrie in Produktionsländern birgt großes Potenzial für entwicklungspolitische Wirkungen durch die Stärkung einer nachhaltigen lokalen Wirtschaft sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen. Zudem werden Steuereinnahmen generiert sowie Fähigkeiten und technologische Kapazitäten erhöht. Die Förderung lokaler Beschaffung liegt demnach bereits seit einigen Jahren in den Prioritäten des BMZ.

„Engineers without borders Canada“ (EwbC) ist mit ihrem Mining Shared Value (MSV) Programm eine der Schlüsselinstitutionen im Vorantreiben von lokaler nachhaltiger Beschaffung. Mit Unterstützung des Sektorprogramms Rohstoffe und Entwicklung haben sie umfassende Beschaffungsrichtlinien entwickelt: den Mining Local Procurement Reporting Mechanism (LPRM) (Externer Link), das ein öffentlich zugängliches Rahmenwerk darstellt. Ziel ist es, die Transparenz bei der Beschaffung im Bergbausektor zu erhöhen und mehr Geschäftsmöglichkeiten für Lieferanten aus Produktionsländern und Gemeinden zu schaffen.

Nun hat EwbC diese Richtlinien in den letzten Monaten in umfassender Weise erweitert: der neue Zusatz zielt insbesondere darauf ab, dass menschenrechtliche Risiken bei der Beschaffung von Waren und Dienstleistungen im Bergbausektor vermehrt berücksichtigt werden. So unterstützen sie Bergbauunternehmen dabei, die vorherrschenden Sorgfaltspflichten in der Lieferkette einzuhalten und durch gute Praktiken Menschenrechtsverstößen vorzubeugen.

Es ist eine positive Entwicklung, dass Gesetze und Regularien in den Ländern, in denen globale Bergbauunternehmen ansässig sind, in den letzten Jahren zunehmend verstärkt wurden und Unternehmen zu menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten (Human Rights Due Diligence, HRDD) in ihren Lieferketten verpflichten. Beispiele dafür sind Kanada, Australien und das Vereinigte Königreich, sowie auch die Europäische Union mit der unternehmerischen Lieferkettenrichtlinie (Corporate Social Due Diligence Directive, CSDDD).

Bergbauunternehmen müssen dabei nachweisen, dass sie Produkte und Dienstleistungen nicht von Lieferanten einkaufen, die menschenrechtliche Risiken aufzeigen beziehungsweise diese unbearbeitet lassen. Dies stellt eine Herausforderung dar, wenn es darum geht, Waren und Dienstleistungen von Lieferanten zu beziehen und Risiken wie beispielsweise Zwangs- oder Kinderarbeit bergen.

Cover der Guidance Human Rights Due Diligence in Mining Sector Procurement

Guidance for Disclosure on Human Rights Due Diligence in Mining Sector Procurement

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 07/2024 | Dateigröße 4 MB, Seiten 57 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei

Die neue Publikation von EwbC (Externer Link)beleuchtet Vorschriften, freiwillige Standards im Bergbausektor und ESG-Bewertungskriterien sowie die potenziellen Herausforderungen, die diese Entwicklung für lokale Lieferanten mit sich bringt. Sie gibt zudem auch einen Einblick in bevorstehende Leitlinien zur Berichterstattung über HRDD. Die modulbasierte Anleitung unterstützt Unternehmen darin, mit neuen Sorgfaltspflichtgesetzen und der Vielzahl von Nachhaltigkeitsstandards im Bergbausektor den Unternehmen, die gesetzlichen und standardmäßigen Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig die ESG-Performance zu erhöhen.

Verschiedene Unternehmen sind bisher bereits in Kooperation mit EwbC, um Ratschläge und Empfehlungen zur Sorgfaltspflicht zu erhalten. Durch die Offenlegung von Menschenrechtsrisiken können die Unternehmen ihre Ziele im Beschaffungsbereich transparent und verantwortungsvoll erreichen. Das Dokument enthält alle notwendigen Informationen für die Einhaltung der Gesetze und Standards im Zusammenhang mit der Sorgfaltspflicht bei der Beschaffung und leitet Unternehmen zu vollständiger Compliance an.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Tim Schlösser (Externer Link).