Sektorprogramm
Rohstoffe und Entwicklung

Effektiver Hebel für lokale Wertschöpfung im Rohstoffsektor LION feiert einjähriges Jubiläum

Seit nunmehr einem Jahr fördert das Sektorprogramm (SP) „Rohstoffe und Entwicklung“ mit dem Politikberatungsinstrument Local Investment Opportunities in Natural Resource Projects (Externer Link) (LION) die lokale Wertschöpfung in rohstoffreichen Ländern. Inhaltlich eine Weiterentwicklung von Enterprise around Mining (Externer Link), identifiziert die Beschaffungsmodellierung LION Marktpotenziale in der Zulieferindustrie des Bergbausektors in Partnerländern. Das Instrument findet derzeit Anwendung im Goldbergbau in Westafrika und dem afrikanischen Kupfergürtel.

Durch LION können spezifische Finanzvolumen von Zulieferindustrien beziffert werden. So beläuft sich laut LION das Beschaffungsvolumen für Elektrizität im Kupfergürtel für 2017 auf 923 Millionen USD; davon entfallen 470 Millionen USD auf Sambia und 453 Millionen USD auf die Demokratische Republik Kongo (DR Kongo). Diese detaillierten Kostenaufstellungen erlauben es Politikschaffenden, Potenziale für lokale Wertschöpfung zu identifizieren und den Rohstoffsektor so besser als Hebel für lokale Wirtschaftsentwicklung zu nutzen.

Seit der Fertigstellung des Instruments zur Politikberatung vor knapp einem Jahr ist viel passiert. Bei zahlreichen Institutionen und Konferenzen präsentierte das SP „Rohstoffe und Entwicklung“ LION einem breiten Fachpublikum, darunter die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), das Intergovernmental Forum on Mining, Minerals, Metals and Sustainable Development (IGF), die Prospectors and Developers Association of Canada (PDAC) Convention, die Investing in African Mining Indaba (Externer Link)-Konferenz und das Weltbank-Programm Extractives-led Local Economic Diversification(ELLED)- Community of Practice (Externer Link). Bilateral wurde LION hochrangigen sambischen Regierungsvertreterinnen und -vertretern sowie auf der DRC Mining Week (Externer Link) in Lubumbashi (DR Kongo) vorgestellt. Neben der Webseite des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sind die Modellierungsergebnisse mit dem IGF (Externer Link) und dem Extractives Hub (Externer Link) auf zwei weiteren Plattformen online verfügbar. Insgesamt wurden die Modellierungsergebnisse für den Kupfergürtel knapp 1.700-mal und für den Goldbergbau in Westafrika 800-mal aufgerufen (Stand Dezember 2019).

Das SP „Rohstoffe und Entwicklung“ war auch auf dem Tag der offenen Tür des BMZ präsent. Die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Flachsbarth interessierte sich vor allem für die Kooperation afrikanischer und deutscher Unternehmen, die ebenfalls von LION unterstützt wird. Die Anbahnung von Joint Ventures zwischen afrikanischen Unternehmen und Partnerunternehmen des deutschen Mittelstandes ist ein möglicher nächster Schritt, den das SP „Rohstoffe und Entwicklung“ zusammen mit dem Kompetenzzentrum „Mineralische Rohstoffe“ der deutschen Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika (AHK Südliches Afrika) derzeit prüft. Dies entspricht ganz dem Fokus einer stärkeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Afrika, den das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) jüngst beim Symposium „Wirtschaftsnetzwerk Afrika“ betonte. Derzeit plant das SP „Rohstoffe und Entwicklung“ bereits im Kupfergürtel (DR Kongo, Sambia) einen Workshop in Kinshasa, um dem Gesuch der lokalen Partner zu entsprechen LION selbst zu verwalten.

Nähere Informationen zu LION sowie Modellierungsergebnisse finden Sie hier (Externer Link). Mittels der Software Tableau wurde die hinter Enterprise around Mining stehende Methodologie speziell für LION weiterentwickelt, grafisch ansprechender visualisiert und online verfügbar gemacht. Die webbasierte Anwendung ermöglicht es, die Daten laufend zu aktualisieren und beispielsweise neue Länder hinzuzufügen, wie jüngst Senegal, Liberia, Guinea und Mauretanien.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Thomas Grupp (Externer Link).