Sektorprogramm
Rohstoffe und Entwicklung
Minenfahrzeuge

Good Governance Antikorruption

Korruptionsrisiken erstrecken sich entlang der gesamten Lieferkette im Rohstoffsektor, von Bestechung beim Erwerb von Lizenzen bis hin zur Veruntreuung öffentlicher Gelder. Die Auswirkungen sind gravierend.

Korruption verringert nicht nur das Vertrauen in öffentliche Institutionen, sondern verzerrt auch den Wettbewerb, reduziert die Staatseinnahmen und unterwandert die entwicklungsorientierte Budgetverteilung. Korruption trifft daher die gesamte Gesellschaft.

Die Faktoren, die den Rohstoffsektor so anfällig für Korruption machen, sind vielfältig. Die räumliche Abgeschiedenheit der Betriebe, komplexe vertragliche Vereinbarungen und ein eingeschränkter Wettbewerb, gepaart mit hohen erwarteten Einnahmen und schwachen Kontrollinstitutionen begünstigen Korruption. Nach einer Untersuchung der OECD (Externer Link) findet weltweit jeder fünfte Fall von grenzüberschreitender Bestechung im Rohstoffsektor statt. Die wachsende globale Nachfrage und der Wettbewerb um den Zugang zu natürlichen Ressourcen wird die Korruptionsrisiken in Zukunft voraussichtlich noch verstärken.

Engagement des Sektorprogramms

Titelbild Antikorruptionstool

Diagnosing Corruption in the Extractive Sector: A Tool for Research and Action

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 08/2021 | Dateigröße 4 MB, Seiten 51 Seiten
Globale Initiativen wie die Transparenzinitiative im Rohstoffsektor (EITI) zielen in der Korruptionsbekämpfung auf eine größere finanzielle Transparenz und Rechenschaftspflicht der öffentlichen Einnahmen aus dem Rohstoffsektor ab. Die Verankerung von Transparenz im modus operandi der Unternehmen und der staatlichen Einrichtungen ist dabei ein integraler Schritt. 2020 machte EITI die Korruptionsbekämpfung zur strategischen Priorität der folgenden drei Jahre.

Die Verhinderung und Bekämpfung von Korruption ist ein Kernziel der deutschen Entwicklungspolitik. Das Sektorprogramm „Rohstoffe und Entwicklung“ unterstützt das Natural Resource Governance Institute (NRGI (Externer Link)) bei der Entwicklung eines Korruptionsdiagnostik-Tools (Externer Link), das EITI-Länder dazu befähigen soll, Korruptionsrisiken in der Öl-, Gas- und Bergbauindustrie zu identifizieren und zu adressieren. Ergänzende Informationen über das Tool wie die Annexe und weitere Sprachversionen (Französisch, Spanisch) können auf der NRGI-Website (Externer Link) gefunden werden.

Wie viele verschwendete Ressourcen gehen aufgrund von Korruption jährlich in Entwicklungs- und Schwellenländern verloren?
Was sind die Leitprinzipien der deutschen EZ im Kampf gegen Korruption? Hier sind mehrere Antworten möglich.
Ingenieure auf einem Tagebau in Peru

EITI – Initiative für mehr Transparenz im Rohstoffsektor Interner Link

Die Extractive Industries Transparency Initiative (EITI) setzt sich für mehr Finanztransparenz und Rechenschaftspflicht bei öffentlichen Einnahmen im Rohstoffsektor ein. Lesen Sie hier mehr zur Zusammenarbeit des Sektorprogramms „Rohstoffe und Entwicklung“ mit der EITI.

Goldbarren

Illegale Finanzströme im Rohstoffsektor Interner Link

Besonders der informelle Kleinbergbau von Gold ist von illegalen Finanzströmen betroffen. Eine Formalisierung des Kleinbergbaus würde u.a. die Steuereinnahmen der betroffenen Länder erhöhen. Aus der Verabschiedung der EU Verordnung über Minerale aus Konfliktgebieten ergeben sich neue Impulse für das Thema illegale Finanzströme im Rohstoffsektor.

Minenfeld in Peru

Durchsetzung von Steuervorschriften im Rohstoffsektor Interner Link

Eine effektive Gestaltung des Steuersystems durch Reformen der Steuerpolitik und wirksame Steuerprüfungen sind wichtige Voraussetzungen für die Ausschöpfung des vollen Steuerpotentials. Um die Eigenfinanzierungsfähigkeiten seiner Partnerländer zu stärken, engagiert sich Deutschland für den Kapazitätsaufbau von Behörden.