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Inländische Wertschöpfung Baurohstoffe - Wertschöpfung und Nachhaltigkeit
Baurohstoffe und Industrieminerale wie Ton, Kalk, Gips, Sand und Kies, Naturstein und gebrochener Naturstein sind vergleichsweise preiswert. Zugleich bergen sie hohe Transportkosten. Sie eignen sich deshalb nur bedingt für den Export und werden zumeist regional und lokal gehandelt. Für die inländische Wertschöpfung, gerade in Partnerländern des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), haben Baurohstoffe genau dadurch eine enorme Bedeutung. Ein verantwortungsvoll geführter Baurohstoffsektor kann dazu beitragen, die Wertschöpfung und Wirtschaft im Partnerland zu stärken und Armut zu reduzieren. Chancen birgt der Sektor besonders für das Schaffen von Beschäftigungsmöglichkeiten, den Aufbau lokaler Betriebe / Weiterverarbeitungsstätten oder den Ausbau von Infrastruktur. Gleichzeitig bergen der häufig informell organisierte Abbau von Baurohstoffen Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken, zum Beispiel in Bezug auf Bodenerosion, Nutzungskonflikte, Kinderarbeit, unzureichenden Arbeitsschutz oder fehlende staatliche Regulierung. Es bedarf grundlegender rohstoff- bzw. kontextspezifischer Informationen in den Partnerländern, um entwicklungspolitische Potenziale und Risiken noch besser verstehen, fördern beziehungsweise minimieren zu können.
Wertschöpfungspotenziale nutzen
Die Aktivitäten des Sektorvorhabens zielen darauf ab, Potenziale von Baurohstoffen für eine nachhaltige Entwicklung in Partnerländern zu unterstützen. Hierzu wurde eine Marktstudie und eine Potentialanalyse ausgewählter Baurohstoffe erstellt. In Metropolregionen Indiens und Indonesiens wurden deren Wertschöpfungsketten identifiziert und auf sozioökonomische sowie ökologische Hemmnisse und Potentiale zur inländischen Wertschöpfung analysiert.
Formalisierung stärken
Aufbauend auf der Studie in Indien und Indonesien ist eine Sammlung von best practices aus Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika sowie Interviews mit Expert*innen entstanden. Der Bericht bietet Einblicke in verschiedene Ansätze für Regulierung und Wertschöpfung, für die Inklusion von Stakeholdern sowie für Umwelt- und Menschenrechtsschutz. Ziel ist es, übergreifende Lernmöglichkeiten zur Stärkung von Governance und zur Formalisierung des Sektors aufzuzeigen.
Nachhaltige und inklusive Entwicklung fördern
Für eine nachhaltige Entwicklung gilt es, ökonomische Potenziale ebenso wie ökologische, soziale und Governance-Risiken beim Abbau von Baurohstoffen noch besser zu erfassen. Hierzu bedarf es belastbarer Datengrundlagen und tiefergehender Analysen von kontextspezifischen Auswirkungen des Abbaus, zum Beispiel in Bezug auf Umwelt und Klima, Gender und politischer bzw. gesellschaftlicher Teilhabe.
Kontakt: Evelyn Schnauder (Externer Link)