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Nachhaltige Lieferketten European Partnership on Responsible Minerals (EPRM)
Die EPRM (Externer Link)ist eine Multistakeholder-Initiative zur Förderung verantwortungsvoller Rohstofflieferketten. Ihr Ziel ist es, bessere Arbeits- und Lebensbedingungen im Kleinbergbau zu schaffen und den Handel mit sogenannten Konfliktmineralen (Zinn, Wolfram, Tantal und Gold) einzudämmen. Zugleich soll die Anzahl der Minen, die verantwortungsvollen Bergbau in Konfliktregionen betreiben, erhöht und der Zugang dieser Minen zum internationalen Rohstoffmarkt gesichert werden.
Hintergrund
Gegründet wurde die EPRM als entwicklungspolitische Begleitmaßnahme zur EU-Verordnung über Minerale aus Konflikt- und Hochrisikogebieten. Seit 2021 regelt die EU-Verordnung die Einfuhr von Zinn, Tantal, Wolfram und Gold (3TG) in die EU: Importeure der Rohstoffe über einem festgelegten Schwellenwert müssen nachweisen, dass sie ihre Sorgfaltspflichten zur Einhaltung von menschenrechtlichen Standards in ihren Lieferketten umsetzen und nicht zur Finanzierung von Konflikten beitragen. Um eine positive Wirkung in den Produktionsländern zu entfalten, muss die EU-Verordnung mit konkreten Fördermaßnahmen vor Ort begleitet werden. Anderenfalls besteht das Risiko, dass Abbauländer aus Wertschöpfungsketten ausgeschlossen werden oder alternative Abnehmer die geforderten Standards unterlaufen.
Von der Mine über die Verhüttung und Raffinerie bis hin zur weiterverarbeitenden Industrie - die EPRM bringt unterschiedliche Akteure entlang der gesamten Lieferkette zusammen und fördert mit Pilotprojekten den verantwortungsvollen Rohstoffbezug. Die Projekte (Externer Link) reichen von der Unterstützung von Frauen beim Zugang zu kommunalen Krediten in der DR Kongo bis hin zur Bereitstellung von Informationen für weiterverarbeitende Firmen über die Herkunft der von ihnen verwendeten Rohstoffe. Darüber hinaus fördert die EPRM die Vernetzung und den Wissenstransfer zwischen den Akteuren der Lieferketten der jeweiligen Minerale.
Engagement des Sektorprogramms
Der Aufbau verantwortungsvoller Lieferketten und die Wahrung der Menschenrechte sind eine Priorität der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Bereits seit der Gründung der Initiative Ende 2016 unterstützt das Sektorprogramm „Rohstoffe und Entwicklung“ die EPRM im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Seit Januar 2020 ist Deutschland, vertreten durch das BMZ, Mitglied der EPRM und übernimmt somit europaweit eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung menschenrechtlicher Standards im Rohstoffsektor. Im zweiten Halbjahr 2020 hielt Deutschland den rotierenden Vorsitz der EPRM inne.
Im Januar 2021 organisierte das BMZ gemeinsam mit der Responsible Minerals Initiative (RMI) (Externer Link) die digitale Konferenz „The EU Conflict Minerals Regulation: Perspectives from Producer Countries“. Während der Konferenz erarbeiteten über 700 Vertreterinnen und Vertreter aus Privatwirtschaft, Zivilgesellschaft und von Regierungen Handlungsempfehlungen für die erfolgreiche Umsetzung der EU-Verordnung.